*Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir,
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. (Psalm 103, 19-22)

Samstag, 14. Januar 2012

Über das Loslassen


 Über das Loslassen

Das Glück findet sich nicht mit dem freien Willen oder durch große Anstrengung, sondern ist immer schon da, vollkommen und fertig, im Entspannen und im Aufgeben.

Beunruhige dich nicht, es gibt nichts zu tun.

Alles, was im Geist erscheint, hat keinerlei Bedeutung, weil es keine Wirklichkeit hat.

Halte nicht fest daran. Bewerte nicht.

Laß das Spiel ganz von selbst ablaufen - entstehen und vergehen - ohne irgendetwas zu ändern. Alles löst sich auf und beginnt wieder von neuem, unaufhörlich.

Allein unser Suchen nach dem Glück hindert uns daran, es zu sehen. Das ist wie bei einem Regenbogen, den man verfolgt, ohne ihn je zu erreichen - weil das Glück nicht existiert und doch immer schon da war und dich in jedem Moment begleitet.

Glaube nicht, die guten und schlechten Erfahrungen seien wirklich; sie sind wie Regenbögen.

Im Erlangenwollen des Nichtzufassenden erschöpfst du dich vergeblich. Sobald du dieses Verlangen loßläßt ist Raum da - offen, einladend, bequem.

Also nutze ihn. Alles ist bereit für dich.

Suche nicht weiter. Gehe nicht im undurchdringlichen Dschungel den Elefanten suchen, der schon ruhig zu Hause ist.

Nichts tun,

nichts forcieren

nichts wollen,

- und alles geschieht von selbst


Lama Gendün Rinpoche



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Niemand ist wirklich frei, solange er immer noch an materiellen Dingen hängt, an Örtlichkeiten oder an Menschen. Materielle Güter müssen richtig bewertet werden. Sie sind da zum Gebrauch. Es ist ganz richtig, sie zu benützen, dafür sind sie da. Aber wenn ihre Nützlichkeit erschöpft ist, sei bereit sie loszulassen, und gib sie vielleicht jemandem, der sie wirklich braucht. Alles, was du nicht loszulassen kannst, wenn es seinen Nutzen verloren hat, besitzt dich, und in diesem materialistischen Zeitalter werden ganz schön viele von uns von ihrem Besitz besessen. Wir sind nicht frei.

Es gibt noch eine andere Art von Besitzstreben. Du besitzt keinen anderen Menschen, ganz gleich, wie nah dieser andere dir steht. Kein Mann besitzt seine Frau. Keine Frau besitzt einen Mann. Wenn wir glauben, Menschen zu besitzen, so neigen wir dazu, deren Leben in die Hand zu nehmen, und daraus entwickelt sich eine äußerst unharmonische Situation. Erst, wenn wir einsehen, dass wir sie nicht besitzen, dass sie im Einklang mit ihren eigenen inneren Motivationen leben müssen, hören wir auf, mit dem Versuch, ihr Leben für sie zu führen. Dann entdecken wir, dass wir mit ihnen in Harmonie leben können. Alles, was du festhalten willst, wird dich festhalten - und wenn du Freiheit willst, musst du Freiheit gewähren.


Alles, was du festhalten willst, wird dich festhalten - und wenn du Freiheit willst, musst du Freiheit gewähren.